Der Kompetenztrainingsraum basiert auf der „Trainingsraum-Methode“, die von Frau Bründel und Frau Simon 2013 publiziert worden ist. Diese Methode ist ein pädagogischer Ansatz bei dem die Eigenverantwortung von Schülern und Schülerinnen gestärkt werden soll und die Förderung eines respektvollen Umgangs von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern bei Unterrichtsstörungen im Mittelpunkt stehen. Sie unterstützt die Entwicklung einer konstruktiven Konfliktkultur im Unterricht und hilft damit, einen möglichst störungsfreien Unterrichtsablauf zu erreichen. 

Der Kompetenztrainingsraum ist ein Rückzugsort, in den störende Schülerinnen und Schüler gehen, die sich nicht an Regeln halten können oder wollen, aber er ist auch der passende Ort für Schülerinnen oder Schüler, die von sich aus dem aktuellen Unterricht nicht mehr folgen können (nach Abspräche mit den Sonderpädagogen und der Klassenlehrkaft). Hier erhalten sie die Möglichkeit die Aufgaben der Lehrkräfte in Ruhe unter Anleitung einer pädagogischen Fachkraft weiterzubearbeiten. 

Unterrichtsstörungen beeinflussen und nerven alle Beteiligten:

  • Schülerinnen und Schüler können dem Unterricht nicht mehr folgen,
  • betroffene Schülerinnen und Schüler sehen ihre Bedürfnisse nicht erfüllt und halten die
    anderen vom Arbeiten ab,
  • Lehrkräfte können ihren Unterricht nicht mehr umsetzen und haben sich um die Störungen
    zu kümmern.

    Hier setzt die Methode des Trainingsraums an.
    Die Methode differenziert sich in drei Teile:
  • den Frageprozess im Unterricht,
  • den Besuch im Trainingsraum und
  • den Rückkehrplan der Schülerin oder des Schülers.

Die Methode des Trainingsraums betrifft dabei alle Akteure des schulischen Systems und ist daher im Schulprofil verankert. Während des Schulstartes lernen die Schüler und Schülerinnen die Abläufe kennen.

Störende Schüler und Schülerinnen haben in der verbleibenden Unterrichtszeit die Gelegenheit, mit Hilfe und Unterstützung einer Kompetenztrainingsraum-Aufsicht über ihr bisheriges Verhalten nachzudenken und Ideen für alternatives Verhalten zu finden. Jede Schülerin und jeder Schüler erstellt einen individuellen Kompetenztrainingsplan, um die Gründe für den Aufenthalt selbst zu erkennen und nicht mehr vorkommen zu lassen. Dieser Plan soll konkrete, messbare und überschaubare Ziele haben.

Die Ziele des Kompetenztrainingsraumes heißen Förderung und Hilfe. Es wird angestrebt, die Schülerinnen und Schüler zu eigenverantwortlichem Handeln zu motivieren und das Bewusstsein für Regeln, Regeleinhaltungen und Regelverletzungen zu stärken. Darüber hinaus wird die Entscheidungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler geschult, da sie nach einer Ermahnung und einer Verwarnung mit ihrem eigenen Verhalten (einlenken oder nicht einlenken) den Gang in den KTR selbst entscheidend beeinflussen können.
So gibt diese Methode allen Beteiligten die Möglichkeit besser mit Störungen in einer ruhigeren und sachlicheren Art und Weise umzugehen. Es ist ein stressfreieres Unterrichten möglich und Unterrichtsstörungen werden reduziert. Im Ergebnis verbessert sich die Unterrichtsqualität.